Tag 10 im Dschungelcamp 2019 – Ein Lustgreis verlässt das Camp

Danke Tommi Piper. Danke, dass Du endlich gehst. Danke, dass ich jetzt immer im Ohr haben werde, wie Alfs Stimme (Alf, ein letzter gedanklicher Rückzugsort in die Zeit der friedlichen Kindheit) etwas von urologischen Problemen alter Männer erzählt und Frauen schmierig angräbt. Ich kann mir vorstellen, dass viele Männer Probleme mit dem Altern haben, besonders wenn sie vorher nach eigenen Angaben auf die Kacke gehauen haben. Aber warum müssen diese Probleme im Dschungelcamp ausgelebt werden?

Nein, im Ernst: Danke für Nichts. Wenn man das vorher gewusst hätte … Vielleicht führt RTL ja noch einen Modus ein, wo man schon vor Beginn der Staffel gewisse Teilnehmer rauswählen kann.

Also: Tommi Pipers Rauswahl am 10. Tag kam nicht zu früh und war irgendwie zu erwarten.

Teilnehmer, die ihren Zeit längst überschritten haben – bitte abwählen

Wen ich auch nicht mehr sehen oder hören kann: Prinz Protz Bastian Yotta, Sandra Dingenskirchen, Gisela, Ich-werde-bald-Vater Jonas … äh Felix und Leila Lowperformer.

Wenn man durchrechnet, ist ja die Hälfte des Camps für mich verzichtbar!

Besonders Jonas Jungschauspieler geht mir mit seinem ständigen Hausieren ob des geplatzten Kondoms auf den Zeiger. Dieses Kind wird ja schon gewinnbringend vermarktet, bevor es auf der Welt ist.

Das Yotta arbeitet ganz gehörig an seiner Reputation. Und zwar: wie kann ich sie von einigermaßen seriös noch weiter nach unten bringen. Also wenn ich Kundin bei ihm wäre und einen Motivationskurs buche, dieser bei mir nicht anschlägt und er mich dafür als „Kleine Schlampe“ bezeichnet – dann würde ich das jetzt nicht unbedingt als geschäftsfördernd erachten.

Gisele blüht nach dem Kasalla-Einlauf von Leginator Legat richtig auf. Plötzlich, wo die Zuschauer anrufen können, geht sie gut gelaunt in die Dschungelprüfungen (in der römischen Arena mussten alle Kandidaten antreten) und möchte weiter im Camp bleiben. Die klassische Saulus-Paulus Wandlung. Unglaubwürdig hoch 3.

Sandra Bobdingsbums: 9 fache Weltcup Gesamtsiegerin. Olympionikin usw.
Das einzige, was diese erfolgreiche Frau erinnernswertes in die Kamera spricht ist, dass sie sich daheim angekommen auf eine heiße Bockwurst freut. Ganz ehrlich: hat das Prinzip dieser Show nicht verstanden.

Felix van Deventer. Falls es noch keiner wissen sollte: Du wirst Vater. Okay, ist erstmal eine gute Nachricht. Deshalb bist Du aber noch lange kein Held und ich weiß auch nicht, wo der Zusammenhang zwischen dem Nachweis deiner Zeugungsfähigkeit und deinem Verbleib im Dschungelcamp liegen soll. Digga!

Leila, ach Leila. Ich glaube, in „echt“ würde ich Dich vielleicht sogar mögen. Du eckst nicht an, Du fällst nicht unangenehm auf. Allerdings fällst Du so gar nicht auf. Und da liegt das Problem, wenn man in einer Unterhaltungsshow mitmacht. Ich weiß auch echt nicht, wer für Dich anruft. Tommi Pipers Freunde da draußen können es ja wohl nicht sein, zumal es ja schon gefühlte Wochen her ist, dass Du blankgezogen hast.

Früher war mehr Prüfung

Zugegegeben, die Kulisse der Dschungelprüfung (in der alle antreten mussten) war beeindruckend und aufwendig. Die Spiele (mit Sonja und Daniel als Imperatoren-Paar auf der Loge) waren es nicht. Honey-Gedächtnisprüfung mit grünen Ameisen, Speere werfen, Schlangenkäfig … das war alles schnarchlangweilig. Und in der letzten Prüfung erledigte sogar der Adler den ganzen Job (erhält aber keinen sechsstelligen Gagenbetrag!). Peter Orloffs „War das schon alles?“ war die berechtigte Frage an die RTL Redaktion.
Habt ihr Probleme, die nötigen Stars für die Sendung ranzukriegen oder was?

Briefe von der Heimatfront

Wenn RTL den Postboten schickt und schwülstige Heimatbriefe vorlesen lässt, weiß der erfahrene Zuschauer, es ist entweder Halbzeit oder es läuft gerade nicht so. Der Inhalt der Briefe ist ja meistens höchst uninteressant und wirkt wie aus einer automatischen Text-App rausgeschüttelt. Du bist der tollste Mensch … blah blah, Du rockst das Camp … blah blah, Hund-Katze-Maus-und-Opa lieben Dich über alles … blah blah.

Das alles mit einer musikalischen Begleitung unterlegt, wo man denken könnte, die Insassen befinden sich auf einer Jahresmission in der Antarktis. Und ein Schneesturm nie erlebter Intensität hätte sie eingeschlossen. Dabei warten alle Annehmlichkeiten der Zivilisation und die Geliebten nur ein paar Autominuten weit weg.

Prof. Dr. E. Burdecki

Wieder Neues von Sprücheklopfmaschine Burdecki. 2019 wird voll das Bildungsjahr, denn Bildung rockt. Zu diesem Zweck werden Bücher gelesen, denn Bücher machen schlau. Und wenn das durch ist, wird sie auch studieren. Irgendwas mit „Feinänz“ und dann die DJane an der Wall Street New York machen. Mit Helm und Kabeln.
Es hätte ja schon fast geklappt, also das mit ihr an der Universität. Aber leider war der Postbote zum Entleeren des Briefkastens schon da gewesen (ja, da war auf die Pünktlichkeit der Post noch Verlass!), bevor sie ihren Wunschzettel an den Dekan einwerfen konnte. Wie das Leben so spielt.

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