Tag 5 im Dschungelcamp: Die Leiden einer Mutter

Liebes Dschungeltagebuch,

mittlerweile machen sich Essensentzug und Lagerkoller bei den Insassen bemerkbar. In der Not trinken die Gebeutelten sogar das Bohnenwasser, das nach der heutigen Schatzsuche zumindest um etwas Zitronenaroma angereichert wurde.
Wenn das nicht wäre, hätte Doktor Bob schon eine Massenevakuierung einleiten müssen. Alle überbieten sich mit Heulgeschichten, schlagenden Ex-Partnern, Borderline, unentschiedener sexueller Ausrichtung und (besonders schlimm) Hauptschule.

Will man das sehen? Will man das hören?

Ich kann da den Kandidaten auch keinen direkten Vorwurf machen. Sie haben halt einfach nicht mehr zu erzählen. Das Konzept mit den Z-Promis stößt zwangsläufig an seine Grenzen. Wahre Promis hätten etwas über das Versagen bei einer Dschungelprüfung hinaus zu erzählen. Aber diese echten Promis gehen nicht in so eine Show.
Also werden wir mit langweiligen Geschichten gequält, die es früher nicht mal in die Gala geschafft hätten.

Wenigstens der Zwenni dekonstruiert den ganzen Laden mit einer staubtrockenen Art, dass man Angst haben muss, RTL schneidet ihn irgendwann komplett raus.
Ick kuck nur RTL Aktuell um 18:45 Uhr … dit war et dann och“ schlonzte er das bisher subtilste Product Placement für seinen verantwortlichen Haussender heraus. Was seine Kollegen im normalen Mischwald medial treiben, weiß der gute Zwenni nicht. „Um diese Zeit kiek ick keen Fernsehen“ bekannte er frei heraus und förderte das ganze Dilemma zutage: Wenn man kein aufmerksamer Verfolger der diversen Trash TV Formate ist, könnte es sein, dass man den ein oder anderen IBES Kandidaten nicht kennt. Also geschätzt fast alle.

Trödelfuchs Markus Reinecke war dann auch irgendwie zu bemitleiden, als er den anderen Campern erklären wollte, weshalb man ihn kennen könnte. Leider verwechselte die anvisierte Zielgruppe Die Superhändler mit Bares für Rares, was ja nun leider das Maßstäbe setzende Format des ZDF ist und einen viel besseren Sendeplatz hat, wie der zum Normale zusammengeschrumpfte 70ies Freak Reinecke befand. Das klang ja fast nach einer Kritik an die RTL Verantwortlichen, die das Format tatsächlich etwas kleinhalten.

Gehässige Zuschauer und leidende Mütter

Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um – heißt es in einem alten Spruchtum.

Daniela Büchner hat sich für eine Karriere als Reality TV Star entschieden, verhält sich aber, als wolle sie Fußball unbedingt nach Monopoly Regeln spielen.

Ich frage mich jedes Mal, ob ihr verstorbener Mann jemals über seine Teilnahme am Dschungelcamp mit ihr geredet hat. Offensichtlich nicht, denn sie tut bei jeder Unbequemlichkeit (worunter man die heutige Prüfung wohl eindeutig zählen darf) so dermaßen überrascht und empört, dass eine große Zuschauerzahl für sich entschieden hat: die Büchnerin spielt uns was vor. Und das wird nicht unter 11 Dschungelprüfungen bestraft. So langsam dämmert es auch der fünffachen Mutter, dass die Zuschauer sie nicht aus reiner Sympathie Tag für Tag in die Prüfungen schicken, sondern aus … nun ja … einem großen Teil Gehässigkeit und Boshaftigkeit. Das ist denen auch mal 50 Cent wert.

Diese Umfrage ist beendet.

Und selbst wenn diese tieftraurigen Geschichten wahr sind, die sie optimal unters Publikum streut, weiß ich nicht, ob die Teilnahme an so einer Show der beste Weg zur Traumaverarbeitung ist. In der Stunde danach, dem RTL Nachklapp und Resteverwertung, hat ja Daniela Büchners „gute“ Freundin Kader Loth (erstaunlich menschlich und zurückgenommen) erzählt, dass sie ihr zu psychologischer Hilfe geraten hätte – aber die „Berufswitwe“ scheint wohl das IBES Format als Art Therapie zu verstehen. Das mischt sich alles mit einigen, sagen wir unvorteilhaften Charakterzügen und fertig ist das Hassobjekt der aktuellen Staffel. Selbst Sonja Kirchberger, die ja bis zu diesem Tag nur als Phantom durch den Dschungel geistert, gab etwas zu bedenken: „Wenn du jahrelang dieser Realitystar bist, wie färbt das auf dich ab?“ Außerdem hätte die baldige Prüfungsnominierung-Rekordhalterin gelernt, vor den Kameras zu weinen.

Bleibt die Frage: wieviel davon ist Daniela Büchner das TV Sternchen, wieviel Frau Daniela Büchner, der Mensch.

Rohrkrepierer

Auch wenn sich die andere Zicke, Elena Miras, derzeit auffällig zurückhält (oder hat sie ihre ganze Energie bereits im Sommerhaus der Stars verbraucht?), steht ja immer noch die kleine bis mittlere Bombenzündung im Raum, die sie uns regelrecht versprochen hat.
Ich denke ja, dass es sich hier um einen klassischen Rohrkrepierer handelt. Einen Blindgänger sozusagen. Entweder hat sich gar nichts in der Hinterhand, dann waren ihre Sprüche nur heiße Luft, oder ihre Bombe wurde bereits von Claudia Norberg entschärft. Dass Lästerschwester Miras nur auf den strategisch richtigen Zeitpunkt wartet, glaube ich nicht mehr. Im Dschungelcamp bei Nahrungs- und Schlafentzug verliert man das Gefühl für Raum und Zeit und auch das klare Denken ist nicht mehr ganz so einfach. Man erinnere sich an ihre panische Ohrstöpsel-Suchaktion.

Frau Norberg gefällt mir gut. Sie scheint mir ihrer Situation abgeschlossen zu haben und wer erwartet hätte, dass sie hier die ganz große dreckige Wäsche wäscht – muss wie bei vielen anderen Promis dieser Staffel eine Enttäuschung verkraften.
Mensch … Trips, GZSZ Heini, das Osteuropa-Mäuschen und Kirchberger – wofür wurdet ihr eingekauft?

Noch eine Schatzsuche

Jetzt verwöhnt uns RTL aber. Die zweite Schatzsuche innerhalb von 24 Stunden.
Und man muss sagen: Raul „Ralle“ Richter und das Osteuropa-Mäuschen haben sich gut geschlagen und … sie würden auch ein überzeugendes Pärchen abgeben. RTL, da geht noch was!

Am Ende der erfolgreichen Memory Aktion gab es eine Zitrone zu gewinnen. Vitamine! Glücksgefühle!
Nur wer hatte wieder überhaupt keine Freude an diesem unverhofften Geschenk des Himmels? Genau!

Was war sonst noch?

Prince Damien konnte endlich richtig kacken.
So, jetzt ist es raus (im doppelten Sinne).

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