Tag 14 – Löwe oder Bettvorleger?

„Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ schafft es immer wieder, Fassaden einzureißen und gespieltes Verhalten ans Licht zu bringen. Wie sagt man immer: irgendwann fallen die Masken

Maurice Dziwak ist sich ja beispielsweise sehr sicher, dass er der Löwe im Dschungelcamp ist. Aber seit gestern fragen sich Millionen Menschen an den Fernsehgeräten und seine Mitcamper, ob er nicht doch eher zur Gattung der Bettvorleger gehört.

Versteht mich bitte nicht falsch, die Dschungelprüfung war lustig wie sau – aber eben nur für uns Zuschauer und Sonja und Jan. Verschiedenen Medien sprechen schon von der peinlichsten Dschungelprüfung aller Zeiten. Und die, die noch kommen werden.

Lilly!

Lilly!

Lilly!

Für die Lagerinsassen bedeutet es wieder mal eine Nullrunde und die Nerven liegen aufgrund der strikten Reis- und Bohnen-Diät bereits blank. Letztes Mal war es Edith, die mit dieser Einstellung ein Problem hatte – dieses Mal sogar der ansonsten eher ruhige Timur.

Wäre es denkbar, dass er dieses Theater in der Dschungelprüfung allein deshalb veranstaltet hat, damit die Leute weiterhin für ihn anrufen?

Ich meine, drei oder vier erspielte Sterne hätten jetzt keinen Unterschied mehr gemacht. Das wäre zur Kenntnis genommen worden und dann wäre er mit einem Vielleicht im besten Fall sogar gegangen.

Bezeichnend ist nämlich, dass in der späteren Verkündung der Anruferzahlen, Maurice nicht einmal ein Vielleicht erhalten hat.

Dschungelprüfung des Tages

Stock-Schauer

Wann:

06/02/2025

Teilnehmer:

Lilly Becker, Maurice Dziwak.

Sterne zu gewinnen:

7

erspielte Sterne:

0

Aufgabe

In der, laut Jan Köppen, größten Dusche der Welt müssen Schlüssel aus Boxen geholt und an den Spielpartner weitergereicht werden. Mit diesen Schlüsseln befreit man Sterne und diese werden in Mahlzeiten umgesetzt. Natürlich ist bei einer Dusche auch Wasser involviert und weil es der Dschungel Australiens ist, auch ein paar Tierchen. Ganz einfach eigentlich.

Ablauf

Von Beginn an zeigte sich Maurice Dziwak skeptisch, was das Prüfungsdesign betraf. Gefühlt minutenlang löcherte er Dr. Sponge-Bob mit Fragen über das Wasser, die Tiere, das Platzangebot – einfach alles. Selbst dem gutmütigen IBES-Urgestein wurde es irgendwann zuviel und mit einem „Keep Talking, bye bye“ entließ er Lilly und Maurice in die Dschungelprüfung. Was nun folgte, wird Bestandteil eines jeden Dschungelcamp Rückblicks werden. Noch in Jahren! Panisch wie ein kopfloses Hühnchen folgte eine dreiminütige „Lilly, Lilly, Lilly“ Schreiattacke seitens des selbsternannten Löwen Maurice (hätte er wenigstens gebrüllt). Sonja und vor allem Jan werden die nächsten Nächte im Schlaf hochschrecken und ebenso „Lilly“ rufen, ich bin mir sicher. Was sich Maurice Dziwak allerdings von der so Angerufenen erhoffte, war nicht ganz klar. Irgendwas zwischen „weniger Wasser“ und „komm, lass sein“. „Ich hab Angst, man“ war auch dabei. Dass Frau Becker bereits zwei Sterne zu ihm durchgereicht hatte, bekam er schon nicht mehr mit. Allerdings brach dann auch die ansonsten so fokussierte Lilly Becker mit einem Lachanfall zusammen und die Dschungelprüfung stand defacto vor dem Aus, auch wenn eigentlich noch genug Zeit auf der Uhr angezeigt wurde. Am Ende musste dann sogar die Mitspielerin DEN Satz für ihren völlig aufgelösten Partner rufen, weil der selbst an dieser Aufgabe scheiterte.

Briefe aus der Heimat

Dieses Segment nutzen angeblich viele Zuschauer für die Erledigung lästiger Hausarbeiten oder einen ausführlichen Klogang (viele Grüße an M.D.). Ich weiß gar nicht, was ich dieses Mal gemacht habe – ich hoffe, etwas Sinnstiftendes.

Jedenfalls muss der blasse Timur Ülker in seinem Brief zum Endkampf im Dschungel aufgefordert worden sein, denn ab da wurde er als besonders eifrig und bemüht gezeigt.

Er scheint sich sogar mit Camp-Darling Edith Stehfest zu verbünden. Na ob das mal die Top-Strategie ist?

Angeblich war er ja als Soldat sogar im Afghanistan-Einsatz. Aber dann frage ich mich, ob er aus seiner Zeit als Soldat überhaupt etwas mitgenommen hat. Strategische Planung, taktisches Vorgehen – das bleibt er bis jetzt schuldig. Und diese überstürzte moralische Offensive war sowas von unglaubwürdig – ich frage mich schon, was seine Anrufer in ihm sehen, was alle anderen nicht sehen.

Seine Frau und Mutter der Tochter (woran sich der Streit mit Maurice entzündete) drohte im Interview schon damit, dass es endlich mal an der Zeit wäre, die Geschichte (der Tochter) zu erzählen.

Bitte nicht.

Zündeln und Löschen

Edith Stehfests Masche ist leicht durchschaubar, aber sie funktioniert. Erst etwas zündeln und damit einen Streit entfachen, dann wieder löschen. Dann wieder etwas zündeln und wieder etwas Wasser drauf.

Ich wette, die Dschungelpromis haben alle ein Maßband an ihrem Schlafplatz, womit sie die verbliebenen Stunden mit Frau Stehfest zählen. Jede Stunde weniger wird in einer feierlichen Zeremonie vom Maßband abgeschnitten und unter dem Gemurmel von Beschwörungen ins Lagerfeuer geworfen.

Und nein, es komme bitte keiner mit „aber ADHS …“.
Sie hat sich freiwillig für das Dschungelcamp entschieden. Punkt.
Verhält sie sich falsch, muss sie mit Kritik rechnen.
Kommentare unter der Gürtellinie oder Beleidigungen ihr gegenüber sind dennoch nicht okay.

Die Regie tut wenig subtil alles dafür, um Edith Stehfest in der Show zu halten. Erinnert sei z.B. an den heute-zieht-keiner-aus Joker, den die Produktion zufällig genau dann zog, als Frau Stehfest die wenigsten Anrufe erhielt und hätte gehen müssen. Aber wie ich gelesen habe, hält RTL wohl nicht aus Zufall die schützende Hand über sie. Wenn es stimmen sollte, ist ein Stehfest-Feature geplant, in dem sich die zwei verhaltenauffälligen mit all dem zeigen dürfen, was wir nie sehen wollten.

Es hat sich ausgeschlagert

Manchmal trifft es auch die Richtigen

Der Zuschauerwille ist unberechenbar. Statt dass Maurice oder Edith zumindest ein Vielleicht erhalten, waren die beiden Krawallhasen sicher weiter.
Stattdessen mussten Alessia (überraschend) und Anna-Carina (weniger überraschend) zittern.

Anna-Carina Woitschack erhielt die wenigsten Stimmen und musste das Camp an Tag 14 verlassen.

Keine Sekunde zu früh.

Wir bedanken uns bei Frau Woitschack für 14 Tage Unscheinbarkeit, dreistes Verhalten in Sachen Prüfung und minimale Unterhaltung.

Fazit

Wir sind auf der Zielgeraden. Man merkt es.

Die Promis haben ihr Pulver verschossen und versuchen es entweder über wieder und immer wieder aufgewärmten Beef (guckt nur zufällig in die Richtung von Edith Stehfest) oder über absurde PR Stunts in den Dschungelprüfungen (Woitschack & Dziwak).

„Stock Schauer“ war wie ein Verkehrsunfall. Eigentlich schämt man sich fürs Hingucken, aber man kann nicht anders.

Entschuldigung. Dieses Formular ist nicht länger verfügbar.

Weitere Abstimmungen und Umfragen zum Dschungelcamp findet ihr hier.

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