„Straße hält zusammen„, rief ihm mehr halbherzig als überzeugt der wieder mit frischen Kippen versorgte Daniele Negroni hinterher. Es half aber nichts. Ansgar Brinkmann, ehemaliges Enfant Terrible der Bundesliga, verließ freiwillig das Dschungelcamp. Wie es dazu kam? Sagen wir, eine wilde Mischung aus Testosteron, Trotz und einer Produktion, die nun realisiert, dass sie die falschen Promis eingekauft hat.
Warum Ansgar Brinkmann das Dschungelcamp verließ
Aber ganz von Beginn an.
Die Schatzsuche erwies sich zum ersten Mal richtig erfolgreich für die Dschungelpromis. Truhe erspielt, Frage richtig beantwortet (!) und Töpfchen Salz gewonnen. Alle Staffeln zuvor freuten sich ein Loch in den Arsch über dieses „Geschenk“, nur Staffel 12 mosert wie gehabt an allem rum. Obwohl den Rauchern nach Ablauf der Strafe für zahlreiche Regelverstöße die Zigaretten wieder zugeteilt wurden, machte das Thema „Regeln, Regeln, Regeln“ weiter die Runde in den Lagerfeuergesprächen. Hier nimmt das Drama seinen Lauf: Ansgar Brinkmann erklärt, dass er sich mit Regelverstößen im gesetzten Alter von 48 Jahren nicht mehr auseinandersetzen muss und deutet ganz leicht einen möglichen Auszug an. Dann vergisst er nach dem Schlafen sein Mikrofon umzulegen und das ganze Camp so …. „Nein, unsere Zigaretten/Luxusartikel“. Brinkmann kündigt an, wenn das jetzt auch noch als Regelverstoß gewertet werden sollte, geht er. Faxen dicke und so.
Es kam wie es kommen musste. Ansgar wird zum Dschungeltelefon zitiert und soll einen Luxusgegenstand abgeben. Genau wegen dieser Mikrofonsache. The Regels sind the Regels?! Nicht mit einem Ansgar Brinkmann! Ihn zu disziplinieren, daran wären schon 39 Fussballtrainer gescheitert. Wie kommt gerade RTL darauf, dass sie da Erfolg hätten, wo 39 vor Ihnen versagten? Bäm!
Mit ganz dicken Eiern stapft der weiße Brasilianer zurück ans Lagerfeuer, erinnert nochmal an sein Versprechen und sagt nach einigen Überlegungen (wo ihm wahrscheinlich bewusst wird, wie dämlich dieses Ein-Mann-ein-Wort Gehabe gerade ist und dass RTL wohl doch am längeren Hebel sitzt) den berühmten Satz:
Ich bin ein Star, holt mich hier raus!
Seine Mitcamper überbieten sich jetzt nicht gerade in Überredungsversuchen. Bei Sydney „Geh-ich-oder-geh-ich-nicht“ Youngblood sah das noch ganz anders aus, aber jetzt geht es auch um die Zuschaueranrufe und die Rauswahl. Da bedeutet jeder freiwillige Auszug einen weiteren Tag im Camp. Aber Ansgar erklärt den anderen Campern, dass er nach diesem Vorfall einfach nicht so weitermachen kann, als wäre nichts geschehen.
Wie immer man den Auszug von Ansgar Brinkmann nun bewertet, eine gehörige Mitschuld trägt RTL. Ansgar würde sagen, das ist wie im Fußball. Spielt das Team schlecht, trifft es zuerst den Trainer. Die IBES Produktion kauft sich das Dschungelcamp zusammen. Die Produktion versucht seit Tagen durch unsinnige Kollektivstrafen, Schatzsuchen und Prüfungen (dazu später mehr) die fehlende Qualität ihres Kaders zu übertünchen und doch noch so etwas wie Stimmung reinzubekommen. Wenn man richtige Typen bzw. Promis will, muss man eben auch mal was auf den Tisch legen, aber der Sender meint ja, dass er mit diesen eigens herangezüchteten Reality TV Graupen irgendwie durchkommt.
Ich kann mir vorstellen, dass man bei RTL richtig sauer ist. Wahrscheinlich hat man sich einen zweiten Thorsten Legat erwartet, aber von den großspurigen Ankündigungen Brinkmanns (z.B. eine gewisse Kattia Vides betreffend) blieb im Camp nicht mehr viel übrig. Dann scheißt er auch noch auf viel Geld und geht mit der Mindestgage so mir nichts dir nichts aus der Show. Denn der Anlass, war eigentlich nichtig. Das Problem war einfach das „Ein Mann, ein Wort“ Prinzip, dem Ansgar Brinkmann unterliegt. Hätte er nach seiner Ankündigung den Schwanz eingezogen und die Strafe akzeptiert – hätte man ihn auch gleich Sydney nennen können. Aus der Nummer kam er einfach nicht mehr heraus. Die Frage ist, ob ihm da RTL nicht hätte eine Brücke bauen können oder sollen. Der ehemalige Fußballer hätte zwar keinen Medaillenplatz erreicht, aber statt seiner bleibt z.B. Tatjana Gsell einen weiteren Tag im Dschungelcamp und kein Zuschauer hat etwas davon.
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[gfchartsreports gf_form_id=“4″ type=“pie“ color_set=“green“ color_rand=“0″ height=“200″ tooltip_style=“BOTH“ position=“float“ case_insensitive=“0″ filter=“0″/]David holt 0 Punkte in der Dschungelprüfung
Hier möchte ich anmerken: ich hätte wahrscheinlich genau so viele Sterne geholt. Auch in der Twittergemeinde war man sich sicher: diese Prüfung war nicht zu schaffen. Dafür zog er endlich sein Oberteil aus und Twitter explodierte. Wahrscheinlich auch Sonja Zietlow, aber darüber wissen wir nichts.
RTL legt es mit dieser „Alle oder Keine“ Regelung auf Krawall an. Denn auch wenn am Ende nur 20 Sekunden gefehlt haben – 0 Sterne sind 0 Sterne. Was man dem ex-Bachelorette Kandidaten zugute halten muss: nach Rückkehr zu seinen hungrigen Mitinsassen erwähnte er nur das niederschmetternde Ergebnis seiner Prüfung und ließ es dabei bewenden. Keine Matthias-Verkündigungen, wie er beinahe alle 9 Sterne erkämpft hätte, wie schwer und unschaffbar die Dschungelprüfung gewesen sein usw.
Matthias Mangiapane gewinnt an Format
Auch wenn er die meisten IBES Fans polarisiert und gegen sich aufbringt, Matthias Mangiapane hat gestern massiv Respekt hinzugewonnen (zumindest bei mir). Ein Jahr lang die Schwiegermutter pflegen bis sie stirbt und das unter widrigsten Umständen – das beeindruckt und lässt die „Schwuchtel vom Dienst“ in einem anderen Licht erscheinen. Zumal er diese Geschichte nicht wie andere gleich am ersten Tag ins Lagerfeuer geflutet hat, wie es andere Leute getan hätten. Nein, er musste schon extra darauf angesprochen werden und verzichtete dieses Mal auf detailreiche Ausschmückungen. Dass er dafür dann in den social media wieder was auf den Deckel bekommt, unterstreicht halt nur den Fakt, dass es einen guten Grund gibt, warum man die ganzen Twitter- und Facebook Trolle nicht „in echt“ kennenlernen will.
Ich wäre als Betroffener froh, wenn sich jemand aus dem Familienkreis bereit erklärt, mich in so einer Situation ganztäglich zu pflegen und sich zu kümmern und ich denke auch, dass der Matthias das gut gemacht hat, auch wenn es ihm in vielen Phasen schwergefallen ist, wie er im Gespräch geäußert hat.
So langsam können wir ja auch spekulieren, wer denn nun Dschungelkönig oder -königin werden soll – und Mangiapane gehört für mich definitiv zur engeren Auswahl, auch wenn Daniele Negroni in der letzten Woche ganz schön aufgedreht hat. Aber Tina York ist hier wohl Matthias beste Verbündete. Sie nominiert ihn sogar für die Dschungelprüfung (Matthias würde kreischen), damit der Junge mal wieder etwas Sendezeit gegönnt wird und bei den Zuschauern im Gedächtnis bleibt. Verdammt, das alte Medien-Schlachtross Tina York hat das Prinzip dieser Show verstanden!
Ich schaue ja immer auch ein wenig in den Dschungelnachklapp auf RTLPlus rein (Die Stunde danach). Seit Tagen wird dort mit den Gästen gerätselt, warum diese Staffel die langweiligste ever – und der, die noch kommen – ist. Die mag bis jetzt nicht so der Bringer sein und wird es sehr wahrscheinlich auch nicht mehr, aber ganz ehrlich: das traf doch auf 50% der vorigen Staffeln auch zu?! Manche Dschungelkönige und -königinnen sind im Schlafwagen zur Krönung gefahren.
Sicher, da sind einige dabei, die ihre Chance nicht nutzen. Man muss ja nicht gleich Dschungelkönig werden, um diese Show als Karrieresprungbrett zu benutzen, wie Nacktschnecke Micaela Schäfer richtig anmerkte (mein Gott, wie jung und optisch anders sah sie noch in den Rückblenden aus. Kinder wie die Zeit vergeht). Man möchte zwar fragen: welche Karriere, aber prinzipiell hat die Frau mit der Textilallergie recht. Von Personen wie Sandra Steffl, Giuliana Farfalla (wer war das noch mal?) oder Sydney Youngblood wird man später genauso viel hören wie vor der Teilnahme an der RTL Show. Das war auch in den 11 Staffeln zuvor nicht anders. Es gab immer Kandidaten, die nicht mehr als die Gage eingestrichen haben. Keine Werbung in eigener Sache, keine bleibenden Momente, keine Anschlußverwendung. Ein bisschen erinnert das an Martin Schulz‘ Wechsel von Brüssel nach Deutschland.
Und weil der Ansgar Brinkmann aus einer spätpubertären Laune heraus den Verein gewechselt hat, wurde dieses Mal wieder keiner rausgewählt, aber das Ergebnis der Zuschauerstimmen verkündet. Und da fragt man sich echt … hä?? Was ist mit euch Zuschauern los? Ihr gebt Tatjana Gsell mehr Stimmen als Tina York? Tina York, die das Ansgar-Drama verschlief (nachdem sie 3 Nachtwachen hintereinander schob) und das mit den Worten „Da passiert schon mal was und ich schlafe …“ abmeierte.