Fazit zum Dschungelcamp 2018

Dieses Dschungelcamp 2018 ist nun Geschichte, egal was da jetzt noch hinterhergeschoben wird (das große Wiedersehen, Promi Dinner, Sommer-Ausgabe) und da ist es an der Zeit, mal ein kleines Fazit zu verfassen.

Mit dem Abstand von 2 Tagen schälen sich folgende Erkenntnisse immer mehr aus der Gehirnverneblung (Oh Gott, es dauert noch so lange bis #IBES2019) heraus:

1. Ohne Dschungelcamp geht es nicht

Bei allen Diskussionen um langweiligstes Camp ever und überholtes Sendeformat muss man eins festhalten: ohne IBES geht es irgendwie nicht. Mir würde schon etwas fehlen, obwohl ich außer GNTM nichts von diesen TV Shows schaue. Ende Januar ist bei mir der Dschungel mit seinen Z-Promis fest eingetragen.

2. Die Show hat den Zeitpunkt für den Abgang verpasst

Ja, seien wir ehrlich: RTL hat den richtigen Zeitpunkt verpasst, um IBES einen würdevollen Abgang zu bereiten. Die Kandidaten werden immer unbekannter, die Dschungelprüfungen nur noch ekliger und die Witze der Moderatoren schlechter.
Müsste alles nicht sein, wenn da mal investiert würde. Neue Ideen hatte man ja kleinlaut wieder zurückgezogen (wie die Aufteilung in 2 Camps) und eine Verlängerung über die 2 Wochen hinaus kommt ja nicht in Betracht. Aber immer noch schön die Anrufer melken, weil es ja immer „so knapp“ am Ende ist. Die schlechtesten Einschaltquoten seit 2009 sprechen Bände

3. Früher waren mehr „Stars“

Abgesehen davon, dass diese Show nie wirklich einen „Star“ sehen wird – if you pay peanuts, you’ll get monkeys.
Ist ja für die Sender schön, wenn man das willige Menschenmaterial aus GNTM, DSDS, Bachelor und weiß der Geier noch für wenig Geld recyceln kann, aber für die Zuschauer ist das höchst unbefriedigend. Also für die, die diese Formate eher weniger bis gar nicht verfolgen.

Die Frage Wer ist hier ein Star oder nicht, beantworte ich mir mit Hilfe meiner Mutter. Kennt meine Mutter diese Person, ist sie zumindest prominent – wenn nicht sogar ein Star.

Diese Leute, die da jetzt immer herumlungern, sind keine Stars, werden höchstwahrscheinlich keine oder waren nie welche (mit Ausnahmen). Wo soll denn da der Wiedererkennungseffekt oder die Fremdscham greifen (Die ist im Dschungelcamp??) ? Wo ist die Fallhöhe?
Liebes RTL, nehmt Geld in die Hand und kauft richtig ein. Es ist wie immer nur eine Geldfrage.
Sonst hat man diese talentlosen Insassen, die zwar froh sind, es wenigstens in das Unterschichten TV zu schaffen, darüber hinaus aber niemanden unterhalten können.

Und jetzt kommen wir doch mal zu dem Aufreger der ganzen 2018er Staffel: den Kandidaten.
Ich kennen keine Ausgabe von „Ich bin ein Star holt mich hier raus“ in den letzten 7 oder 8 Jahren, wo nicht über die Z-Klassigkeit der Kandidaten gemeckert wurde. Es gab auch davor Schnarchnasencamps, aber die aktuellen Promis haben den Vogel abgeschossen.
Ich kann mich an Folgen erinnern, aus denen RTL Material für einen Sendemarathon hätte schneiden können (Sarah Knappik anyone?) und die dem Sender Traumquoten beschert haben und dann gibt es eben Tag 1 bis 16 des Dschungelcamps 2018 …

Was hat sich RTL bei diesem Cast nur gedacht?

Wir gehen einfach kurz die diesjährigen Teilnehmer durch:

Jenny Frankhauser zog als Halbschwester von Daniela Katzenberger in das Dschungelcamp ein und verließ es als Halbschwester der Katze wieder – nur eben mit der Krone auf dem Haupt. Die äußerst fleißige Youtuberin und Webshopbetreiberin wird es dennoch schwer haben, aus dem Schatten ihrer Überschwester herauszutreten. Es wird eine Karriere irgendwo zwischen eigener Show auf Vox und Youtube-Fame als Influenza. Ich bin mir aber sicher, Mama Iris macht das schon.

Daniele Negroni ist wohl auf die Rolle des Zweiten festgelegt. Ist ja auch nichts schlechtes. Mit Tina York und Jenny Frankhauser war die Konkurrenz eigentlich überschaubar, da muss es ihn doch sehr wurmen, dass es bei aller Nikotinentzug-bedingten Plärrerei doch nicht für den Dschungelkönig gereicht hat.
Ob Verhaltensauffälligkeit und blaue Haare ausreichen, um die Marke Negroni langfristig am Markt zu positionieren, muss sich erst zeigen. Ich schätze ja eher nicht.

Tina York ist der klassische Fall einer Spätberufenen. Ohne die Twittergemeinde und der dabei entstandenen Kampagne wäre sie im Normalfall eine der Ersten, die rausgewählt würden. Sie hat es aber trotz ihres ständigen Ailton-Gedächtnis-Aufruf „Rufi an nix!“ bis ins Finale gebracht. Mit den mit Abstand wenigsten Prüfungen, mit Nachtwachen am Stück und ihr Reis- und Bohnenverbrauch tendierte Richtung Null. Solche pflegeleichten Promis wünscht sich RTL.
Das Erfreuliche für die York ist: sie war nicht auf das Dschungelcamp angewiesen – sie hatte schon eine Karriere. Da ist man dann auch viel entspannter.

David Friedrich

Och Bachelorette-Gewinner … manchmal wirkst Du so kumpelhaft und cool, da wäre ein Platz auf dem Treppchen eigentlich zu erwarten gewesen. Aber selbst wenn Du etwas (außer Rosen entgegennehmen) kannst, hast Du es nicht gezeigt und warst schwer zu verstehen. Ist für eine Karriere im Fernsehen nicht gerade förderlich.
Auch mit der einquartierten Weiblichkeit wusste Charming-Boy nicht viel anzufangen. Aber in der Beziehung war über die gesamte Staffel tote Hose.
Für ein paar Spiel- und Actionformate auf Pro Sieben wird es sicher reichen, aber ich fange schon mal an, den Namen zu vergessen.

An Matthias Mangiapane scheiden sich echt die Geister. Von der Mehrheit der social media Influenza schlägt ihm eine Abscheu und Hass entgegen. Ehrlich wahr. Was man da zu lesen bekam …
Ich persönlich fand ihn sehr unterhaltsam, wenn auch vieles vorher einstudiert und vorbereitet wirkte (Maiskini, Heiratsantrag etc.). Das ist genau die Art von „Promi“, die in das Dschungelcamp passt.
Wie es nach der Matthias und Hubert in Love Real life soap weitergeht lässt sich schwer beantworten. Es hängt sehr davon ab, was Mangiapane über Kreischen hinaus dem Publikum anbieten kann.

Kattia Vides war hübsch anzusehen, etwas schwer zu verstehen (auch wenn nicht so schwer, wie viele behaupteten) und eigentlich immer gut drauf. Ihre Herumgedruckse wegen der vielleicht-ja-doch-nein Beziehung zu einem CDU Politiker und die Tatsache, dass sie den Zuschauern außer körperlichen Reizen nichts anbieten konnte (ein bisserl Zickerei hätte man nach dem Bachelor doch erwarten können), waren für die Zuschauer Grund genug, sie vor dem Finale rauszuwählen.
Ich bin mir sicher, sie wird ihren Weg machen – aber der wird vielleicht nicht in den Medien stattfinden.

Natascha Ochsenknecht wurde leider durch einen Infekt an einer höheren Platzierung gehindert. Ich fand sie aber nur mäßig unterhaltsam, was an ihrer eher negativen Attitüde im Camp lag. Herzlich und fröhlich kam sie, wenn überhaupt, selten rüber. Für solche Camp-Muttis ist dann irgendwo im oberen Mittelfeld Schluss, von daher passt das schon.
Von ihr erwarte ich eher Talkshow-Auftritte (Markus Lanz anyone?), denn eine weitere Teilnahme in solchen Formaten.

Tatjana Gsell erhält also Briefe von ihren Haustieren. Was noch? Ach ja, ihre zu Unrecht erlittene Gefängnishaft war nicht schön. Ihre Beziehungen zu einem gewissen Arzt und Adeligem waren turbulent. Magersucht.
Alles in allem, viel zu ernste Themen für diese Art von TV Sendung.
Der Körper erstaunlich frisch und ansehnlich, das Gesicht nur noch eine Maske. Aber wartet erstmal ab, wenn die Wollersheim wieder ins Camp zieht …

Ansgar Brinkmann war für mich unter vielen Enttäuschungen die größte in der aktuellen Staffel. Die Ankündigungen war großmundig: erstmal mit Kandidatin Kattia Vides schlafen, dann reden. Blablabla.
Die Einschätzung von Calli Calmund bringt es auf den Punkt: Wenn der Ansgar nur die Hälfte seiner selbst erlebten Geschichten erzählt hätte, wäre er ins Finale durchmarschiert.
Stattdessen präsentiert er sich als Langweiler, MitallemnichteinverstandenSeiender und zieht mittendrin die Notbremse und verlässt das Dschungelcamp. Jaja, Brinkmann, wir wissen es: Du bist ein Freigeist. Deshalb gehst Du auch in so eine Show.
Dafür gibt es dann die goldene Wendler-Gedächtnis-Medaille.
Und für Calli gibt es den goldenen Otto für den abgebrühtesten Schönredner („Du hast die Leute begeistert!„).

Sydney Youngbloods Rolle konnte man mit einem Wort gut beschreiben: Füllmasse.
Hätte sich RTL gesagt: wir ziehen die Staffel diesmal nur mit 11 Promis durch, Youngblood wäre nicht dabei gewesen.
Und leider kann der Zuschauer nicht schon nach dem ersten Tag anrufen, um jemanden rauszuwählen – man hätte Sydney diese qualvollen Überlegungen abnehmen können: Geh-ich-oder-geh-ich-nicht?

Giuliana Farfalla … war da was? Das ist wieder so ein Fall von: Das braucht kein Mensch!
Wie sieht es mit bisher erbrachten Leistungen, gezeigten Talenten oder vermuteten Fähigkeiten aus, die diesen medialen Rummel legitimieren? Mau.
Eine umoperierte Muschi, eine durchwachsene Erfolgsbilanz bei Heidi Klümchens Hupfdolenballett und ein vorzeitiger Auszug aus einer Trash-TV Show – das wird langfristig nicht reichen.

Sandra Steffl war der altgewordene Wiedergänger von Nicole Mieth. Wie, kennen sie beide nicht? Darin liegt doch aber der Witz! Haha.
Ich glaube, die ist in natura ganz unterhaltsam und nett, aber bei IBES hat sie einfach nicht reingepasst. Das war nicht ihr Format, dabei hätte gerade dieses Schnarchnasencamp eine Menge frotzelnder Kommentare gebraucht.

Insgesamt können nur die wenigsten der Teilnehmer eine Karriere vorweisen, die dem Terminus „Star“ auch nur ansatzweise gerecht wird. Folglich herrschte zeitweise gähnende Leere im Camp und am Lagerfeuer. Was waren das noch für Staffeln, als gesungen, Fasching gefeiert wurde oder unerhörte Erlebnisse zum ersten im TV breitgetreten wurden?
Es gab auch keine der berühmten Verkupplungsversuche seitens der Produktion, nicht mal ein zaghafter Versuch. Zur Erinnerung: Jay Khan und das Indira musste man nicht lange bitten, bevor sie sich in Zungenakrobatik übten.

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