Jede Staffel von „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ ist in der ersten Woche am interessantesten. Viele Z-promis auf engem Raum, die Zuschauer dürfen ihre sadistische Ader in den Abstimmungen zur Dschungelprüfung ausleben und das soziale Gegen- oder Miteinander der Camper tut sein übriges. Es ist ordentlich Stimmung in der Blätterbude, wenn die Castingabteilung ein glückliches Händchen hatte. Aber dann kommt die Zeit, wo die Rollen auserzählt sind, alle „Geheimnisse“ gelüftet und sich die Reihen lichten.
Wir sind in dieser Staffel schon früher als erwartet an diesem Punkt angelangt.
- Domenico und Evelyn – da war noch ein Skandal möglich gewesen. Domenico als Erstes rausgewählt. Jetzt versucht Evelyn einen halbgaren Beef mit Yotta am Köcheln zu halten. Taugt nicht.
- Gisele Oppermann hat (schlechte) Stimmung ins Camp gebracht, was wiederum gute Stimmung bei den Zuschauern erzeugte. Nun hat sich die Masche totgetreten und Gisela wurde rausgewählt. Sie ging raus, die Langeweile ging rein.
- CWM und Yotta inszenierten ihren nicht für möglich gehaltenen Friedensschluss und ab da war die Spannung raus. Während Prinz Protz neue Betätigungsfelder erschloss, wurde der Currywurstmann regelrecht blass.
- Auch wenn ich froh bin, dass Alf-Stimme und Dschungel-Opa Piper endlich raus ist, für den ein oder anderen Aufreger wäre er noch gut gewesen.
- Sibylle Rauch war trauriger über ihren Auszug als erwartet, aber da hätte sie eben mehr liefern müssen. Jetzt gibt es erst recht keine Chance auf pikante Anekdötchen mehr.
- Dass Leila Lowfire noch irgendwas abliefert, war nicht wirklich zu erwarten. Aber irgendwie hatte man immer noch die Hoffnung, dass sie noch einmal alles gibt, um hier was zu reißen.
Das ist das Problem in so einem Showkonstrukt: Die Kandidaten, die für Stimmung sorgen – sind auch die, die von den Zuschauern als erstes rausgewählt werden. Man müsste Masochist sein, entgegen seiner Überzeugung und Abneigung für gewisse Leute anzurufen, um die Popcorn-Unterhaltung zu sichern.
Was ich auch nicht verstehe: Die täglichen Schatzsuchen haben neben den Prüfungen für regelmäßige Unterhaltungshighlights gesorgt („Kriegst ne Anzeige“). Entweder sponsert PickUp nicht mehr das Format oder in der Regie arbeiten nur noch diese sedierten Koalas von der Sorte, wie Gisele sie gestern auf dem Arm hatte.