Die Frage, die sich viele Fans des Dschungelcamps stellen – ob die australischen Buschbrände auch den Promis gefährlich werden können, kann wohl vorerst mit Nein beantwortet werden. Zumindest tun sie das nicht so, wie es angesichts der Bilder, die uns täglich aus Australien erreichen, anzunehmen wäre. Auch wenn mittlerweile das Militär eingreifen und Menschen aus den Gefahrenzonen evakuieren muss und Feuertornados sowie Feuerwolken den Rettungskräften und Brandbekämpfern das Leben schwer machen – RTL würde Kirchberger, Ottke und Co. nicht in so einer Gefahr aussetzen.
Die Brände wüten ja hauptsächlich im Südosten des australischen Kontinents in der Grenzregion zwischen den Bundesstaaten Victoria und New South Wales. Wie durch den Beitrag über die Lage des Dschungelcamps ersichtlich wird, befindet sich der Drehort viel weiter nördlich an der Grenze zum Bundesstaat Queensland.
Sollte man das Dschungelcamp absagen?
Mittlerweile diskutiert halb Deutschland über eine Absage des Dschungelcamps 2020 und auch mich erreichen inzwischen so einige Kontaktanfragen diesbezüglich (äh nebenbei gesagt, ich bin immer noch nich datt RTL – es ist also völlig sinnlos, mir Teilnahmebewerbungen für die Show oder eben moralische Appelle zur Absage der Sendung zukommen zu lassen).
Nur: ich sehe da keinen Sinn. Wem oder was in Australien bringt denn eine Absage einer deutschen TV Show etwas? Die Australian Open beispielsweise sind viel näher an den Großbränden gelegen, aber bisher höre ich dazu eher wenig.
Ja, die Feuer wüten dieses Jahr ganz besonders schlimm, Menschen kamen zu Schaden und Millionen Tiere hat es dahingerafft und es werden Temperaturwerte wie nie zuvor seit der meteorologischen Aufzeichnung gemessen – aber nicht der ganze Kontinent brennt und auch für Australier und Australierinnen geht das Leben weiter. Ob „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ durchgeführt oder abgesagt wird, ändert nichts an der Situation oder dem Leben eines Australiers. Es wird auch kein Känguru dadurch wieder auferstehen.
Wenn ihr auch schlecht deswegen fühlt – verständlich – aber da gibt es eine Möglichkeit: abschalten, sobald die Sendung läuft und sich moralisch besser fühlen.
Welche Auswirkungen hat das extreme Wetter auf die Kandidaten?
Natürlich schlagen auch dort die Hitze und Trockenheit zu (wie zu dieser Jahreszeit üblich), aber es ist bei weitem nicht so, dass deshalb gleich die Produktion gefährdet ist. Allerdings fordern die aktuellen Wetterkapriolen auch hier ihren Tribut. Die Camp-Insassen müssen beispielsweise zu ihrer eigenen Sicherheit ohne das Lagerfeuer auskommen. Der Verzicht auf das traditionelle Lagerfeuer bedeutet dann wahrscheinlich auch den Verlust der Möglichkeit für die ein oder andere Lagerfeuerbeichte während der Nachtwache. Da die Hauptaufgabe dieses ständig brennenden Lagerfeuers darin bestand, etwaige wilde Tiere vom Schlafplatz fernzuhalten, darf man darf gespannt sein, wie die Verantwortlichen vor Ort mit dieser Herausforderung umgehen werden. Ob die Tiere jetzt mit Wärmebildkameras oder Restlichtverstärkern aufgespürt werden?
Sollten die Temperaturen auch nach dem 10. Januar, was der Starttermin für die Staffel ist, noch die 40 Grad Marke knacken – kann ich mir vorstellen, dass man die Dschungelprüfungen dahingehend abändern wird. Weg von den körperlich anstrengenden Aufgaben, hin zu mehr Prüfungen mit Köpfchen oder Essensaufgaben.