Tag 9 – Er hat „Trump“ gesagt!

Es ist ein Irrsinn, der da abgeht.
Das Dschungelcamp war nie ein Hort der großen politischen Debattenkultur, sieht man mal von den gescripteten Anspielungen des Moderatorenduos ab. Aber mittlerweile hat die allgemeine Empörungswelle nun auch des Deutschen liebste Trash TV Show erreicht und unter sich begraben.

Der dessen Namen wir nicht nennen

Was war eigentlich der Grund für die ganze Empörung?

Prüfling Jörg Dahlmann spürte irgendwie den Trump in sich, der aus dem mißglückten Attentat auf ihn eine ganz besondere Motivation zog. Dieses „Fight, fight, fight“ hätte the Dahl-Man schwer beeindruckt, obwohl er den aktuellen US Präsidenten nicht möge.

Ab da ging es los.

Kannste so nicht bringen!

Das hat er nicht wirklich gesagt?

Willste drüber reden?

Besonders unangenehm und auch unglaubwürdig tat sich Camp-Mutti Nina Bott hervor. Mit staatstragender Miene versuchte sie den widerspenstigen alten weißen Mann wieder auf Linie zu bringen. Sie hätte schließlich auch eine Verantwortung als Mutter von 4 Kindern (hatten wir das vorher überhaupt schon mal thematisiert?). Die sähen schließlich auch diese Sendung und würden womöglich in der Schule gemobbt, weil ihre Mutter mit einem zusammen im Camp ist, der das Wort „Trump“ in den Mund nimmt.

Genau. Das dreimalige Covergirl des Emanzipations-Magazins Playboy spielt in einer Trash TV Show mit, wo Krokodilspenisse und Wasserschwein-Mumus unter Zeitdruck gefuttert werden und sorgt sich über die Außenwirkung, weil der Name Trump fällt.
Kannste nicht besser scripten.

Wo ein Großteil der selbstgerechten Fanblase dann richtig steil ging, war das Abstimmungsergebnis am Ende der Sendung. Da Jörg Dahlmann vom Vortag (als Jürgen Hingsen als Erster das Camp verlassen musste) bereits angezählt war, rechneten alle mit seinem Auszug. Doch es kam alles anders.

Ich hatte noch so viel vor!

Yeliz Koc scheitert am Dschungelcamp

Bei näherer Betrachtung nicht wirklich überraschend, erhielt Yeliz Koc die wenigsten Stimmen und musste daher als zweite Teilnehmerin das Dschungelcamp verlassen. Frau Koc schien die Tatsache eine ganze Zeit lang nicht zu realisieren, ebenso der Rest der Promis.

Dann kam die große Jammer-Tour. Sie wäre noch nicht bereit für den Auszug gewesen. Sie hätte noch so viel vorgehabt und wir alle fragen uns: ja, was denn??
Sie durfte sich nie in einer Prüfung beweisen und auch da erinnern wir uns an die Essensprüfung zusammen mit Sam Dylan und Dschungelamazone Lilly Becker, wo Yeliz Koc underperformt hat. Ja, diese Essensprüfungen lägen ihr nicht so, bei irgendwas mit Tieren hätte sie ganz bestimmt alles gegeben.

Letztlich hat sie mit diesem Format gefremdelt und in Erinnerung bleiben (falls überhaupt) eine pinkfarbene wie sinnlose Urinella, eine Mumu-gefährdende E-Vape und das öffentliche Waschen schmutzige Wäsche über den Vater ihrer Tochter. Das war jetzt auch nicht die Sensationsstory und hat nur ex-Schwiegermutter Natascha Ochsenknecht geärgert.

In diesen ganzen Rechtfertigungen hat man gemerkt: Frau Koc ist total überzeugt und zwar von sich selbst. Der Rest der Zuschauer sieht das allerdings anders und hat sie meiner Meinung nach zurecht rausgewählt.

Dämliche Kuh gegen schwules Kuscheln

Im Saal Lagerfeuer 1 des Reality TV Gerichts in Murwillumbah wurde heute der Fall Stehfest gegen Sanoussi-Bliss (AZ 08/15) verhandelt. Die Anklage lautete auf unterlassene Hilfeleistung, Beleidigung und Verbreiten anzüglicher Stereotype.
So wurde der Tatablauf dargestellt: Aufgrund eines Bettenstreits (Anna-Carina Woitschack behält sich eine Nutzungsklage vor) schlug Klägerin Stehfest vor, die große Doppelliege könne ja von Pierre und Sam belegt werden, da diese ja dann miteinander kuscheln könnten. Dies sah der Beklagte Sanoussi-Bliss als klischeebeladenes Stereotyp an und antwortete mit einem „Du dämliche Kuh„. Dies wertete Klägerin Stehfest nicht nur als Beleidigung sondern auch als Nicht-Achtung ihres gelungenen Witzes (sie verstehen: Sam und Pierre kuscheln, weil sie doch schwul sind. Haha!). Nebenkläger Sam D. gab in der Befragung an, das Ansinnen der Edith. S. ebenfalls als Stereotyp zu werten.
Der Anklagepunkt Unterlassene Hilfeleistung wurde noch mit aufgenommen, als sich die so dermaßen geschmähte Edith S. hilfesuchend an die Gruppe (Namen und Anschriften bekannt) wandte und dort aber keine Unterstützung fand. Schließlich hätte sich der Beklagte Pierre S.-B. mit seiner Äußerung ihr gegenüber nicht nur der Beleidigung als solche schuldig gemacht sondern im besonderen Falle einer Frau (!).
Das Gericht sah hier eine besondere Schwere wegen der Vorbildwirkung, die beide Kontrahenten aufgrund ihrer Reichweite haben. Dementsprechend fiel das Strafmaß aus: Sowohl Pierre als auch Edith mussten sich gegenseitig um Entschuldigung bitten, womit nicht nur der Rechtsfrieden wiederhergestellt sondern auch eine vorzeitige Abreise der Klägerin zurück ins Jahr 1311 verhindert wurde.

Die Kosten trägt die zuschauende Allgemeinheit. Gegen dieses Urteil kann Berufung eingelegt werden.

Auf der Kaffeefahrt nach Murwillumbah

Ehrlich gesagt, sind die Dschungelprüfungen nicht mehr die Highlights einer jeden Folge von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“. Besprechen werde ich sie natürlich trotzdem.

Dschungelprüfung des Tages

Bus- und Bäh-Tag

Wann:

01/02/2025

Teilnehmer:

Jörg Dahlmann, Timur Ülker

Sterne zu gewinnen:

11

erspielte Sterne:

5

Aufgabe

Die Kandidaten Timur und Jörg müssen innerhalb von 11 Minuten in einem Bus nach 11 Sternen suchen und diese nach draußen befördern. Dabei stoßen sie auf jede Menge Schleim, Tiere und Fleischabfälle. Am Ende muss mit einem Rädchen die Tür geöffnet werden und beide Spieler innerhalb der Zeit nach draußen gelangen. Erst dann zählen die gefundenen Sterne.

Ablauf

Diese Dschungelprüfung verlangte wieder weder Kraft, noch Geschicklichkeit noch Köpfchen. Es wirkt immer öfter so, als möchte RTL seine Promis bei Laune halten und Ihnen genug Nahrung verschaffen. Dass Jörg und Timur diesen Elfmeter liegengelassen haben, verstehe ich auch nicht ganz. Das Teamwork und auch die Geschwindigkeit hätten besser sein können. 5 von 11 Sterne sind daher eher semi-erfolgreich.

Fazit

Wir hatten ja schon viele unangenehme Momente und Situationen im Dschungelcamp, aber die scheinheilige Aufregung über Jörg Dahlmanns kurz angespieltes Trump-Zitat platziert sich locker in meinen Top 10.

In der Prüfung zeigt sich, dass wir von Timur Ülker nicht mehr viel zu erwarten haben, ja nie zu erwarten hatten. Wenn da nicht mehr kommt als dieser scheibchenweise erzählte Bill-Kaulitz-Incident sehe ich schwarz für Ülker.

Yeliz Koc Fehlen am Lagerfeuer dürfte zu verschmerzen sein.

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Weitere Abstimmungen und Umfragen zum Dschungelcamp findet ihr hier.

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