Tag 3 – ein Scheiß-Problem

Diese Folge von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ 2025 hatte ein Scheiß-Problem in gleich zweifacher Hinsicht.

Erstens verlief Maurice Dziwaks Verdauung nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Zur TV Primetime am Sonntag Abend zeigt uns RTL in seiner Reality TV Flaggschiff-Show einen „Star“, den ganz irdische Probleme plagen: Durchfall und Toilettenpapiermangel.
In älteren Staffeln waren mal das Dschungeltelefon, die Nachtwache am Lagerfeuer oder auch der Tümpel der Aussprache die sozialen Hotspots des Camps. Dieses Jahr entwickelt sich das Dschungelklo zum eindeutigen Leader of the Gang.

Wenn man bedenkt, dass RTL aufgrund von NFL Football nur 40 Minuten Sendezeit (Brutto, wohlgemerkt) für diese IBES-Ausgabe zur Verfügung hatte, dann ist die Fokussierung auf selbsternannte Löwen und ihre ganz persönlichen Fäkalprüfungen das andere Scheiß-Problem dieser Sendung. Nichts gegen American Football und dessen Fans – die sollen natürlich auch auf ihre Kosten kommen. Und auch die Redaktion des Dschungelcamps wird nicht darum gebeten haben, ihre Show derartig zu verstümmeln – aber da hätte es doch sicher einen anderen Lösungsweg gegeben. Mir kann doch keiner erzählen, dass es abgesehen von Dziwaks Dünnpfiff keine andere Story an diesem Tag gab, über die man hätte berichten können. Warum wird die verlorene Sendezeit nicht am Folgetag drangehangen?

Pierre Sanoussi-Bliss ist aber auch so ein Schätzchen. Natürlich wissen auch die Kandidaten, dass es an Tag 3 langsam Zeit für Lagerfeuerbekenntnisse wird. Und so öffnete sich der Schauspieler gegenüber seiner Kollegin vom Fach, Nina Bott. Ihm ist ja soviel Unrecht widerfahren, als er aus der Krimiserie „Der Alte“ gekickt wurde. Newsflash Mr. Bliss: deine ach so tollen Mitinsassen im Dschungel wissen gar nicht, wer oder was „Der Alte“ ist.
Jedenfalls unterstellte er der deutschen TV Landschaft, nicht offen und divers zu sein. Und das alles nur, weil er damals seine Rolle und Job verloren hat.
Um es einmal mit Julian F. M. Stöckel in der anschließenden Ausgabe von „Die Stunde danach“ zu sagen: er schimpft auf das Medium, was ihn groß gemacht hat und wegen dessen er überhaupt bekannt genug für das Dschungelcamp ist, und hofft wahrscheinlich noch auf Folgeangebote, wenn der ganze Bums vorbei ist.

Jürgen Hingsen findet weiterhin nicht statt.

Anna-Carina Woitschack sieht gut aus, das war’s.

Yeliz Koc sieht gut aus und kann wenigstens mit einem halbwegs berühmten Lover punkten, das war’s dann auch bei ihr.

Jörg Dahlmann ist gefühlt sowas von fehl am Platz.

Edith Stehfest hatte ihre 15 Minutes of Fame, nun ist auch sie in der Versenkung verschwunden.

Die einzige Teilnehmerin, die offensichtlich auf Touren kommt, ist Lilly Becker.
Und auch bei ihr bin ich überrascht, dass sie noch nicht auf eine Geschichte aus dem Leben mit Boris Becker zurückgreifen musste, sondern ein quasi Eigenleben entwickelt. Ob das damit zu tun hat, dass sie (laut Giulia Siegel in „Die Stunde danach“) von der Siegelring PR Agentur betreut wird? Managerin Birgit Fischer-Höper ist ja ihre offizielle Begleitung und könnte sie ihm Vorfeld entsprechend gebrieft haben.

Andererseits macht es ihr ein anderer Dschungelstar auch recht einfach, sich ohne Verweise auf ihren ex-Mann zu profilieren. Die Rede ist von everybodys not-Darling Sam Dylan.

Dieses erneute Versagen und die wiederholte Aussicht auf Reis und Bohnen ließen beim niederländischen Model die Geduldsfäden reißen. Im Prinzip unterstellte sie ihm, das mit Absicht zu tun, um im Gespräch zu bleiben.

Und weil Sam Dylans Strategie wunderbar aufgeht, darf er nun zum dritten Mal ran. Dieses Mal in Begleitung. Die Zuschauer haben sich für das Traum-Duo Sam Dylan + Alessia Herren entscheiden.

Fazit

Ich kann mit so einer verkürzten Dschungelcamp-Ausgabe einfach nichts anfangen. 40 Minuten Brutto-Sendezeit, von denen wir noch etliche Minuten für die Werbepause abziehen müssen. Dazu werden ausgiebig Toilettengang-Probleme eines Nobodys erörtert. Was für ein Glück, dass die Dschungelprüfung von Sam Dylan so schnell vorbei war.
Eine ganz schwache Folge.