Dschungelshow 2021 – Prostituierte im Tiny House?

Es war ja irgendwie zu erwarten, dass der Entertainmentfaktor nach Auszug der Gruppe 2 nicht gehalten werden kann. Aber dass es gleich zu so einem krassen Absturz bei der Programmqualität kommt, hatte wohl kein Dschungelcamp-Fan auf dem Radar.

Bea Fiedler, Lydia Kelovitz und Larsch Tönsfeuergedöns waren zwar auch doof und fremdschamig, aber in dem was sie taten unterhaltend. Man könnte sagen: unterhaltend doof.
Sam Dylan, Oliver Sanne und Christina Dimitriou sind nur doof-doof, was zum Großteil an dem Mann mit dem toten Meerschweinchen auf dem Kopf liegt. Sam Dylan ist hochnotpeinlich und damit eigentlich wie für „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ geschaffen, aber er schafft es nicht, diese Peinlichkeit in Zuschauerinteresse umzuwandeln. Im weiten Feld der Dorf- oder Wirtshausmusik gilt es, Noten in Schweinshaxen umzuwandeln. Wenn man dies auf die diesjährige Dschungelshow übertragen würde, würden Dylan, Sanne und Dimitriou einer unbarmherzigen Fastenkur zum Opfer fallen.
Vor allem der ehemalige Prinz Charming Teilnehmer fiel unangenehm auf, weil er ständig auf einem selbstbehaupteten Prostituierten-Vorwurf seitens Christina Dimitriou herumritt. Dabei überschüttet er selbst seine Mitbewohnerin mit schmierigsten Fragen, was sie denn alles für dies und das tun würde.

Immerhin hatten die Moderatoren Sonja und Daniel ihren Spaß. Nach Dimitriou und Dylan eine der üblichen tragischen Geschichten aus dem eigenen Leben ausbreiteten (einmal Mißhandlung in jungen Jahren und einmal fremdes Outing vor den Eltern), sah sich der ex-Bachelor Oliver Sanne genötigt nachzuziehen. Allerdings sorgte sein Bandscheibendrama für unfreiwillige Komik beim Moderatoren-Duo. 13 Wochen hätte er sich ohne fremde Hilfe nicht bewegen können, Einnahmen brachen weg und am Ende war er pleite. Die Hölle!
Nur um das klarzustellen, ein Bandscheibenvorfall ist schmerzhaft und ätzend, aber im direkten Vergleich zu den Lagerfeuerbeichten der anderen Kandidaten war das eben nur eine unangenehme Episode. Nach der Schalte zu Sonja und Daniel kamen die Zwei mindestens eine halbe Minute nicht aus ihrem Lachanfall heraus. So eine „tragische“ Geschichte sei ihnen in 14 Staffeln Dschungelcamp noch nicht aufgetischt worden.

Leute, ich kann das ja im Ansatz verstehen: es ist nicht das echte Dschungelcamp, sondern nur die Dschungelshow, quasi das Casting für das eigentliche Event. Es ist auch nicht der Regenwald in Australien sondern ein TV Studio in Köln-Hürth. Man hat nicht endlos Zeit, sondern jeweils nur 3 Tage plus eventueller Anschlußverwendung. Ja klar ist das ein Riesenproblem, wenn man nicht singen, tanzen, schauspielern oder schlicht unterhalten kann. Abgesehen davon, dass die meisten auch eher von einer Showtreppe fallen würden, als elegant hinabzusteigen. Aber, es kann ja nicht jeder ein echter Star sein.
Und selbstverständlich baut dieses Szenario Druck auf, denn nur einer (oder eine) kann das Goldene Ticket gewinnen und (so der Impfgott will) nächstes Jahr am Dschungelcamp 2022 teilnehmen. Aber warum fällt diesen Nobodies dann nichts Besseres ein? Warum zeigen die sich von ihrer langweiligsten, jammerigen und peinlichen Seite? War das die Strategie? Oder noch schlimmer, sind die einfach nur so?

Mir persönlich ist es in dieser Gruppe völlig wurscht, wer ins Halbfinale kommt bzw. wer ausscheidet. Irgendeiner wird’s halt schon sein.

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